P-16

Die Geschichte des P-16 nahm mit dem vom Eidgenössischen Militär- Departement EMD 1948 ausgeschriebenen Pflichtenheft für die Entwicklung und den Bau eines auf die Schweizer Verhältnisse zugeschnittenes Jagdflugzeug seinen Anfang. Mit diesem Auftrag gelangte das EMD an die Flug- und Fahrzeugwerke FFA AG in Altenrhein (SG).

Die P-16 absolvierte insgesamt 508 Flüge mit einer Totalflugzeit von 233 Stunden.

J-3001: 25. April 1955 bis 31. August 1955 – 22 Flüge – Flugzeit: 12 h 38 min (Absturz in den Bodensee. Oblt H. Häfliger KTA)

J-3002: 16. Juni 1956 bis 7. März 1958 – 310 Flüge – Flugzeit: 130 h 37 min

J-3003: 15. April 1957 bis 25. März 1958 – 102 Flüge – Flugzeit: 55 h 07 min (Absturz in den Bodensee. Lt J. Brunner KTA)

X-HB-VAC: 8. Juli 1959 bis 27. April 1960 – 55 Flüge – Flugzeit: 27 h 25 min

X-HB-VAD: 24. März 1960 bis 26. Juni 1960 – 19 Flüge – Flugzeit: 7 h 14 min

Der erste Prototyp hatte seinen Erstflug 1955. Das Flugzeug wies ein für damalige Verhältnisse revolutionäres Flügeldesign mit dünnem Profil und einer aussergewöhnlichen Kombination von Hochauftriebshilfen wie Klappen an der Flügelhinterkante, absenkbaren Ailerons and Krügerklappen an der Flügelvorderkante auf, was insgesamt den Auftrieb wesentlich erhöhte. Dadurch konnte die P-16 mit Startbahnen unter 500 m Länge auskommen und für Landungen wurden nur 300 m benötigt. Die Schweizerische Luftwaffe bestellte insgesamt 100 Maschinen der P-16. Leider war das ganze Projekt zum Scheitern verurteilt, da nach zwei katastrophalen Zwischenfällen aufgrund mehr oder weniger kleiner mechanischer Probleme, die Schweizer Regierung den Abbruch des Projektes und die Stornierung der kompletten Bestellung veranlasste. Glücklicherweise erlebte das revolutionäre Flügeldesign seine Wiederauferstehung in Form des allerersten Geschäftsreisejets, dem berühmten Lear Jet. Dieser Pionier unter den Geschäftsreisejets enthielt viele der fortschrittlichen Konstruktionsmerkmale der P-16, welche damals aber als zu riskant eingestuft wurden. Genau genommen war das Flugzeug seiner Zeit um 10 bis 15 Jahre voraus. Unglücklicherweise hat keine Konstruktionszeichnung überlebt und nur ein Exemplar der P-16 ist der Nachwelt erhalten geblieben, als Exponat im Fliegermuseum Dübendorf.

Allgemeine Information  
Entwicklungsfirma Flug- und Fahrzeugwerke FFA AG in Altenrhein (SG)
Hersteller Flug- und Fahrzeugwerke FFA AG in Altenrhein (SG)
Baujahr 1955
Verwendungszweck Erdkampf
Besatzung 1 Pilot
Anzahl Flugzeuge 5
Technische Daten  
Bauart Freitragender Tiefdecker, Ganzmetall
Abmessungen Spannweite: 11,14 m, Länge: 14,24 m, Höhe: 4,27 m, Tragflügelfläche: 30,0 m2
Gewichte Rüstgewicht 7040 kg, Zuladung 1800 kg, Abfluggewicht 8840 kg
Triebwerk Modell: Armstrong Siddeley «Sapphire» A.S. Sa.6 Entwicklungsfirma: Armstrong Siddeley Ltd., Coventry, GB Hersteller: Armstrong Siddeley Motors Ltd., Coventry, GB Typ: Axial-Turbo-Strahltriebwerk Kompressor: axial, 13stufig Verdichtungsverhältnis: 7,1 :1 Luftdurchsatz: 52,0 kg/s; Turbine: axial, 2stufig Leerlauf-Drehzahl am Stand: 3000 U/min Vollast-Drehzahl am Stand: 8600 U/min Standschub: 3630 kp
Bewaffnung 2 30mm Hispano-Suiza HS825 Kanonen, 2390 kg Raketen, Bomben oder Kameras
Ausrüstungen Servosteuerung, Schleudersitz, Druckkabine, Sauerstoffanlage, Einziehfahrwerk, Radbremsen, Landebremsschirm, Landeklappen, Nasenklappen, Luftbremsen, Funk-, Blind- und Nachtflug-Ausrüstungen
Flugleistungen  
Reisegeschwindigkeit 1115 km/h
Steigleistung 35 m/s
max. Einsatzhöhe 14000 m.ü.M.
Flugdauer 1 Std. 15 Min.
Reichweite 1000 km